Unser Verein wurde am 6. Dezember 1922 als „Kynologischer Verein Aarau“ gegründet.
Seit 1929 heisst er „Kynologischer Verein Aarau und Umgebung“ und ist eine Sektion der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG.
Der KV Aarau gehört seit der Gründung des Kantonalverbandes Aargauer Kynologen KVAK am 2. März 1979 (vertreten durch Otto Rauch und Milly Podzorski) zu dessen Mitgliedsvereinen.
Das Vereinswappen wurde im Jahr 1977 mit einer Vereinsfahne und gestickten Vereinsabzeichen eingeführt. Es vereint das Logo der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft mit den Wappen des Kantons Aargau und der Stadt Aarau.
Der KV Aarau wurde vier Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges gegründet. Wegen der Wirtschaftskrise waren Armut und Not in der Bevölkerung immer noch verbreitet. Jeder Schweizer Soldat hatte im Krieg durchschnittlich 500 Aktivdiensttage geleistet - ohne Lohn und ohne Lohnausfallsentschädigung.
Wer waren die Männer, die in so schweren Zeiten einen Verein gründeten, um gemeinsam Hunde auszubilden? Es waren drei Kaufmänner und zwei Wirte.
Erster Vereinspräsident war Theodor Hintermann aus Aarau. Die Namen der anderen Mitglieder des ersten Vorstands sind: Rudolf Spawetti (Vizepräsident), Hans Furter (Aktuar), Werner Steiner (Rechnungsführer) und Walter Moser (Beisitzer).
Weitere Gründungsmitglieder sind: Karl Richner, G. Knaus, G. Wehrli und Franz Wirth. Ein Jahr später war der Mitgliederbestand schon von 9 auf 20 Personen angewachsen.
Die ersten Frauen erscheinen auf der Mitgliederliste von 1932: Mathilde Huber und Emmi Tschopp - zwei Frauen bei einem Mitgliederbestand von nun doch schon 64 Personen! Heute hat sich das Verhältnis deutlich zu Gunsten weiblicher Mitglieder verschoben.
Wie sah Hundesport zu Gründerzeiten aus? Damals verkehrten auf den Strassen noch Fuhrwerke, auch von Hunden gezogene. Hunde dienten mehrheitlich einem bestimmten Zweck und wurden nicht einfach zum Vergnügen oder als Sozialpartner gehalten. Die Erziehung des Hundes hiess noch „Dressur“ und Hundesport war in erster Linie Unterordnung, Nasenarbeit und Schutzdienst.
Erst in den dreissiger Jahren, nachdem im Ersten Weltkrieg vor allem in der Deutschen Armee gute Erfahrungen mit Melde- und Sanitätshunden gemacht worden waren, wurde auch in der Schweiz dank der Initiative des späteren Generals Henri Guisan ein Ausbildungszentrum für Diensthunde geschaffen.
Unser Klubhaus mit den leuchtend blauen Fensterläden steht direkt am Aareufer beim Stauwehr zwischen Schönenwerd und Erlinsbach. Auf der Sitzbank vor der Südfassade lassen sich zwischen zwei Trainingseinheiten selbst an kühlen Tagen die wärmenden Sonnenstrahlen mit Blick auf die trägen Fluten geniessen. Das war nicht immer so. Vieles von dem, was wir heute als selbstverständlich sehen, musste erst einmal erschaffen werden. 30 Jahre dauerte die Suche nach einem geeigneten und eigenen Übungsplatz und Klubhaus.
In der ersten Zeit nach der Klubgründung übten unsere Kynologen im Aarauer Schachen. Auch ein eigenes Klublokal gab es noch lange Zeit nicht. Man einigte sich einfach an der Generalversammlung auf eine Beiz, in der man nach der „Dressurübung“ gemeinsam den Durst löschen gingen.
In den 40er Jahren erwarb der Verein ein Stück Land zwischen Erlinsbach und Küttigen, in der Nähe des Waffenplatzes Gehren. Klubhaus und Übungsplatz hätten dort, wo sich noch heute Fuchs und Hase „Gute Nacht!“ sagen, errichtet werden sollen. Da zu dieser Zeit kaum jemand ein eigenes Auto besass, mit dem er hätte dorthin gelangen können, wurde das Projekt Gehren fallen gelassen.
Ein weiterer Platz, der vorübergehend ins Auge gefasst worden war, liegt zwischen der untersten und der zweituntersten Kanalbrücke vor dem Kraftwerk Aarau, zwischen Auwald und rechtem Kanal. Doch woher hätte man dort Strom hernehmen sollen, um den Platz zu beleuchten und um Wasser für den „Hündelerkaffee“ zu kochen?
Unser jetziges Klubhaus stand damals bereits: Es diente beim Erneuerungsbau der Wehre und der Brücken über die Kanäle als Kantine für die Arbeiter. Eigentümerin war die Stadt Aarau. Nach Beendigung dieser Bauten beherbergte es für einige Zeit ein paar Herren, deren Tun den Dorfvätern von Erlinsbach und Schönenwerd jedoch nicht ganz gefiel, so dass das Gebäude wieder in Aarauer Besitz zurück gelangte.
Danach durfte der KV Aarau versuchsweise einziehen und erwarb sofort das angrenzende Gelände zwischen der grossen und der kleinen Linde. Aber in welchem Zustand befand sich das Haus damals? Auch hier musste das Trinkwasser von zu Hause mitgebracht werden. Als Kühlschrank diente ein Loch im Keller. Die Küche befand sich im heutigen Wirtsraum (Noch heute weist ein Brett an der Südwand, das sich vom übrigen Täfer unterscheidet, darauf hin). Selbstverständlich fehlten auch Toilette und Heizung, der Übungsplatz war ohne Beleuchtung. Ein grosser Gönner und Förderer des KV Aarau war EWA-Direktor Müller. Im Jahre 1967 konnte dieser bewirken, dass der Stadtrat den KV Aarau nicht bloss „auf Zusehen hin“, sondern offiziell duldete. Der Pachtzins von 5.- Fr. pro Jahr wurde sogleich für zehn Jahre voraus bezahlt.
Übrigens ist noch heute wohl das Gebäude Eigentum des Vereins, jedoch nicht der Boden, auf welchem es steht. Dieser ist nur gepachtet.
Mit grossem Tatendrang ging man alsdann ans Werk, denn Erneuerungen waren nun nicht mehr Investitionen ins Ungewisse. Sofort wurden 30´000.- Fr. für Umbau und Erweiterung gesprochen. Es musste zum Beispiel die Wasserleitung von Erlinsbach hergeführt werden. Der Übungsplatz wurde neu mit Lampen beleuchtet, die an Stangen hingen. Die Stromversorgung dazu musste allerdings vor jedem Gebrauch vom Klubhaus her mit Kabeln erstellt werden.
Das Vereinsvermögen sank in der Folge drastisch. Aus heutiger Sicht hat es sich aber gelohnt, denn viele dieser Investitionen dienen uns heute noch. Bis ins Jahr 1975 dauerte der Schuldenabbau. Auch Landverkauf war dazu unter anderem nötig. Die Vereinsführung wechselte in dieser Zeit häufig.
In den folgenden fünf Jahren kam endlich eine Heizung ins Haus und die Küche wurde erneuert. Reparaturen an Decke, Dach, Fassade und Kellerloch folgten, ebenso der Anschluss an die Kanalisation, eine Innenbeleuchtung und eine Theke.
Dank zwei Landzukäufen in den Jahren 1994 und 2006 konnte der Übungsplatz auf ein nun ansehnliches Mass vergrössert werden. Mehrere Gruppen können jetzt nebeneinander gleichzeitig trainieren, ohne sich gegenseitig zu stören oder einzuschränken.
In neuster Zeit haben eine Innenbelüftung und das Rauchverbot das Raumklima im Klubhaus erheblich verbessert. Der Übungsplatz wird seit 2009 von einer neuen Aussenbeleuchtung erhellt.
Rund 20 verschiedene Wirte und Wirtinnen haben in all den Jahren für unser leibliches Wohl gesorgt, was keine einfache Aufgabe ist. Einerseits sind die Platzverhältnisse in der Küche insbesondere für die Anforderungen bei Grossanlässen äusserst eng. Andererseits ist die Präsenzzeit hoch: Gegenwärtig sorgt das Wirtspaar Hanspeter und Christine Lüscher am Montag-, Mittwoch- und Donnerstagabend zu Übungszeiten für warme Küche (Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen!).
1922 - 1923 | Hintermann Theodor |
1923 - 1942 | Spawetti Rudolf (erster und einziger Ehrenpräsident des Vereins) |
1942 - 1943 |
Rhiner Otto |
1943 - 1945 | Kohlmann Max |
1945 - 1948 | Moser Karl |
1948 - 1954 | Greuter Adolf |
1955 - 1956 | Kohlmann Max |
1957 - 1970 | Leuzinger Paul |
1971 - 1974 | Hofmann Alfred |
1975 - 1978 | Rauch Otto |
1979 - 1981 |
Peier Othmar |
1982 - 1983 | Widmer Hans-Rudolf |
1984 - 1985 | Leuzinger Paul |
1986 - 1993 | Wasem Willi |
1994 - 2000 | Taddei Libero Andreas |
2001 - 2008 | Kammermann Beatrice |
2009 - 2012 | Gärni Patrick |
2012 - 2013 | Ingala Nicole |
2013 - 2014 | vakant |
2015 - 2015 | Kammermann Beatrice |
2015 - 2017 | Widmer Reto |
2017 - 2019 | Spengler Elisabeth |
2019 - | Kammermann Jenny |
Der KV Aarau ist bestrebt
Der KV Aarau bietet Beratung in allgemeiner Hundehaltung und zielorientierte, begleitete Ausbildung von Sporthunden an. Die Mitglieder pflegen die Geselligkeit.
Kurs- und Trainingsangebot des KV Aarau
Zum festen Angebot des KVA gehören:
Interne Veranstaltungen:
Offene Veranstaltungen: